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15.03.2017, 14:42 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

B+B Anlagenbau: Neue Kunststoff-Recyclinganlage für finnische Ekokem

Die neue Kunststoff-Recyclinganlage ist im Ekokem-Standort Riihimäki, Finnland, integriert – (Bild: Ekokem).
Die neue Kunststoff-Recyclinganlage ist im Ekokem-Standort Riihimäki, Finnland, integriert – (Bild: Ekokem).
Die finnische Ekokem-Gruppe, im letzten Jahr vom Energieunternehmen Fortum übernommen, gilt mit einem breiten Spektrum von Dienstleistungen der Abfallwirtschaft als ein führender Anbieter im skandinavischen Markt. Das Unternehmen hat im zweiten Halbjahr 2016 eine neue Recyclinganlage für Kunststoffe am Standort Riihimäki, Finnland, in Betrieb genommen. Generalunternehmer war die B+B Anlagenbau GmbH aus Detmold, die zur Heilig-Gruppe gehört. Die Heilig-Gruppe bietet ein weites Spektrum von Lösungen im Anlagenbau und Diensten für die Bereiche Abfallbehandlung und Recycling.

Die neue Recyclinganlage für Post-Consumer Kunststoffe der Materialtypen HDPE und PP sowie der Folienkunststoffe LDPE und LLDPE ist integriert in den Standort Riihimäki, ca. 70 Kilometer entfernt von Helsinki. Dort wurden die technologischen Vorstellungen eines effektiven, weitgehend automatisierten Recyclingprozesses mit geringen operativen Kosten im laufenden Betrieb der Kunststoffarten Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) realisiert.

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Die B+B „Recyclingstraße“
Anlagenmodule mit Waschtrommel, rechts, Friktionsabscheider, mittig, sowie eingehauster Schneidemühle, links – (Bild: B+B Anlagenbau).
Anlagenmodule mit Waschtrommel, rechts, Friktionsabscheider, mittig, sowie eingehauster Schneidemühle, links – (Bild: B+B Anlagenbau).
Ausgelegt auf einen Stundendurchsatz von 1.500-3.000 Kilogramm werden die Kunststoffarten über eine Vorsortieranlage in transportable Ballen gepresst, zwischengelagert und im Wechselmodus – je nach Kunststoffart – der Anlage zugeführt.

Mit Zuführung in einen Shredder zwecks Zerkleinerung der Ballenware gelangt das Material über ein Förderband – dabei scheidet ein Überbandmagnet FE-Metalle wie zum Beispiel eiserne Umreifungsbänder oder sonstige FE-Anteile ab – in einen Dosierbunker. Von dort aus steuert der Materialstrom den Schwergutabscheider an. Dieser arbeitet nach dem Schwimm-/Sink-Verfahren, das die anhaftenden schweren Stoffe wie Metalle, Mineralik von Sand und Steinchen vom Kunststoff über ein Wasserbad trennt. Aufgrund der höheren Dichte (größer 1) sinken diese zu Boden, der leichtere Kunststoff schwimmt auf. Über den folgenden Friktionsabscheider werden mit Wasser und Zentrifugalkraft in einem sogenannten „Cold-Wash-Prozess“ weiter anhaftende Verschmutzungen gelöst. Jetzt ist das Recyclinggut bereit für eine Nass-Schneidemühle, die die Kunststoffteile nachzerkleinert.

Anlagenmodule Friktionsabscheider und mechanischer Trockner, links, Friktionsabscheider, im Hintergrund, im Prozess nach Schneidemühle – (Bild: B+B Anlagenbau).
Anlagenmodule Friktionsabscheider und mechanischer Trockner, links, Friktionsabscheider, im Hintergrund, im Prozess nach Schneidemühle – (Bild: B+B Anlagenbau).
Über den anschließenden Friktionswäscher wird das Material weiter gewaschen und gleichzeitig zum Ende des Trogs befördert, um über die Austrittsöffnung zu einer Zentrifuge zu gelangen. Dieser mechanische Trockner beschleunigt den Trocknungsprozess durch eine hohe Umfangsgeschwindigkeit des Rotors. Der Transport erfolgt weiter über ein Rohrsystem als “Lufttransport“, dies bis zu einer zusätzlichen Abscheidung von nicht schwimmenden Teilen.
Zuleitung der behandelten Flakes, Aufnahme in Big Bags zur Weiterbeförderung an die Extrusion – (Bild: B+B Anlagenbau).
Zuleitung der behandelten Flakes, Aufnahme in Big Bags zur Weiterbeförderung an die Extrusion – (Bild: B+B Anlagenbau).
Mit einer mechanischen Trocknung ist das Ende der „Recyclingstraße“ fast erreicht. Jetzt steht die Separierung der Kunststoff-Flakes an. Zum einen können die „harten Teile“ gleich gebunkert werden, zum anderen lässt es die smarte Technologie der Anlage zu, dass die Folienfraktion nach Komprimieren über eine Schneckenpresse und thermischen Trocknung direkt als Flakes der Extrusion zugeführt wird. Die Extrusion – ebenfalls von dem deutschen Anlagenbauer in die Gesamtanlage eingeplant und integriert – stellt dann den Sekundärrohstoff für jede Art von Kunststoffteilen zur Verfügung, die keinen Lebensmittelkontakt aufweisen.

Sowohl die Entstaubungsanlage als auch die Abwasserbehandlung sind so ausgelegt, dass die Umweltstandards effizient und sicher erfüllt werden. Über eine Flotation gelingt es, Rückstände stofflichen Ursprungs aufzufangen und das Restwasser in die Kanalisation ab zu lassen. Da das Recyclingwasser jedoch im Kreislauf als Prozesswasser läuft, wird nur ein Teil in die Kanalisation abgegeben. Nur rund die Hälfte des benötigten Prozesswassers wird durch Frischwasser ergänzt. Gerade die geringe Zufuhr von Frischwasser zeichnet diese Anlage laut B+B aus.

Das Konzept der Anlage ist so ausgelegt, dass die Kapazität über eine zweite Aggregat-Linie verdoppelt werden kann.

B+B Anlagenbau plante, steuerte, produzierte und installierte den gesamten Anlagenprozess, dies sowohl im Bereich des Engineering, als auch in der mechanischen und elektrischen Fertigung einschließlich der Steuerungstechnik mit Software.

Die B+B Anlagenbau GmbH stellt auf der PRS Show in Amsterdam aus.

Weitere Informationen:
www.bub-anlagenbau.de, www.ekokem.com, www.prseventeurope.com

PRS 2017, 29.-30. März 2017, RAI Amsterdam, Halle 11, Stand B48

B+B Anlagenbau GmbH, Detmold

» insgesamt 8 News über "B+B" im News-Archiv gefunden

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